Rendite Staatsanleihe und Unternehmensanleihe
Der Anleger kann heutzutage im Bereich der Rentenpapiere zwischen unterschiedlichen Arten von Anleihen das „passende“ Produkt auswählen. Schaut man sich die Emittenten von Anleihen an, dann gibt es zwei Hauptgruppen, die regelmäßig verschiedene Anleihen ausgeben. Auf der einen Seite sind das die verschiedenen Staaten weltweit, deren emittierte Anleihen demzufolge auch als Staatsanleihen bezeichnet werden.
Auf der anderen Seite emittieren aber auch Unternehmen oftmals Anleihen, die folgerichtig als Unternehmensanleihen bezeichnet werden. Wie bei allen zu treffenden Anlageentscheidungen ist für den Anleger natürlich auch beim Vergleich zwischen den Staatsanleihen einerseits und den Unternehmensanleihen andererseits interessant, welches der beiden Produkte er bevorzugen sollte. Ein solcher Vergleich berücksichtigt meistens mindestens zwei Aspekte, nämlich die Sicherheit und die Rendite der beiden Alternativen. Bezüglich der Sicherheit ist es keineswegs so, wie es oftmals dargestellt wird, dass Staatsanleihen generell sicherer sind als Unternehmensanleihen. Und wenn man sich diese Unterschiede einmal genauer betrachtet, dann würden sicherlich deutlich mehr Anleger eine Unternehmensanleihe der Deutschen Bank für sicherer halten als eine Staatsanleihe aus Kolumbien. Auch beim Renditevergleich lässt sich keine Pauschalbewertung in der Hinsicht abgeben, ob nun generell die Staatsanleihen oder die Unternehmensanleihen die bessere Rendite bieten. Die Rendite ist hier von verschiedenen Faktoren abhängig und daher sollte man sich den Einzelfall jeweils genau betrachten und sich nicht auf Pauschalaussagen verlassen.
Ein wichtiges Kriterium, welches sich sowohl bei den Staatsanleihen als auch bei den Unternehmensanleihen auf den Zinssatz der Anleihe und somit auf die Rendite des Anlegers auswirkt, ist die Tatsache, wie dringend der jeweilige Emittent Kapital benötigt. Grundsätzlich kann man von der Tatsache ausgehen, dass der Zinssatz einer Anleihe umso höher ist, desto dringender der Emittent Kapital „sammeln“ muss. Das trifft im gleichen Maße auf die Staatsanleihen wie auch auf die Unternehmensanleihen zu, denn ein Staat kann genauso dringend Kapital benötigen wie ein Unternehmen. Auch die Bonität des Emittenten spielt eine Rolle, denn auch hier gilt, je schlechter die Bonität desto höhere Zinsen müssen geboten werden, damit die Anleger sich überhaupt für die Anleihen interessieren. Grundsätzlich kommt es im Bezug auf die mögliche Rendite für den Anleger auch auf den Kurs der Anleihen an, wenn eine vorzeitige Rückgabe in Betracht gezogen wird. Als Fazit kann man festhalten, dass es keine generelle Aussage dazu geben kann, ob Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen beim Renditevergleich besser abschneiden. Derzeit gibt es beispielsweise sowohl Staatsanleihen mit einer Verzinsung von einerseits nur zwei Prozent und andererseits über 10 Prozent als auch Unternehmensanleihen, welche in etwa die gleiche Ertragsspanne aufweisen können.